Stand zum ermäßigten Deutschlandticket für Studierende
Was ist das Deutschlandticket für Studierende?
Das „Deutschlandticket für Studierende“ ist ein ermäßigtes Deutschlandticket, welches deutschlandweit gültig und verfügbar ist. Es bekommen alle Studierende, deren Hochschule einen Vertrag mit dem lokalen Verkehrsverbund abgeschlossen. Für die Universität Heidelberg ist das bislang nicht geschehen.
Wo ist der Unterschied zum D-Ticket JugendBW?
Das D-Ticket JugendBW (Jugendticket) ist ein Angebot des Lands Baden-Württemberg, welches genauso deutschlandweit gilt. Der Preis ist auch nahezu gleich. Alle Studierenden unter 27 Jahren haben damit bereits die Möglichkeit ein Deutschlandticket zu ermäßigtem Preis zu erwerben!
Beim Jugendticket kauft sich dabei auch jeder sein Ticket selber und darf entscheiden, ob er es kauft oder nicht. Beim Deutschlandticket für Studierende schließt die Verfasste Studierendenschaft den Vertrag mit dem VRN und dann bezahlen das Ticket alle mit dem Semesterbeitrag. Dafür dürfen die Studierenden dann aber auch den ÖPNV automatisch kostenlos nutzen.
Der Preis ist Deutschlandtickets für Studierende ist an den Preis des regulären Deutschlandtickets gebunden, Veränderungen sind also mit acht Monaten Vorlaufzeit möglich. Beim Jugendticket ist die Entscheidung über den Preis in der Hand des Landes und der Kommunen, die das Ticket subventionieren.
Das bundesweite Semesterticket hat als Vorteil, dass es für alle Studierenden gilt und nicht nur für diejenigen unter 27 Jahren.
Als großen Nachteil hat das bundesweite Semesterticket jedoch, dass es ein sog. Vollsolidarisches Modell ist. Das bedeutet, dass jede und jeder Studierende im Semester die knapp 180 € zahlen müsste und dann automatisch das Ticket bekommen würde.
Warum hat die VS bislang keine Vereinbarung mit dem VRN abgeschlossen und auf die Einführung des Tickets bislang verzichtet?
Dies hat mehrere Gründe:
1. Die Zeit war für die Einführung zu knapp.
Es wäre eine Urabstimmung nötig gewesen, bei der alle Studierenden der Universität über die Einführung abstimmen können. Wir in Baden-Württemberg mussten dabei warten, da wir eine Äußerung des Landes brauchten über die Zukunft des Jugendtickets, um nur so eine echte Grundlage zu schaffen. In den Semesterferien war so eine Abstimmung nicht möglich.
Allerdings ist aus den unter 2. und 3. Gründen auch jetzt fraglich, ob die Abstimmung durchgeführt wird.
2. Es stehen dem Ticket massive rechtliche Bedenken entgegen.
Ein echten Vorteil würde das Ticket nur für Studierende über 27 Jahren bringen. Alle übrigen Studierende können zu fast selbem Preis mit selbem Geltungsbereich das Jugendticket kaufen.
Im Gegenzug dazu steht aber, dass alle Studierenden verpflichtet würden eine erhebliche Summe von knapp 30 € pro Monat zu zahlen (180 € im Semester) und zwar unabhängig davon ob sie das Ticket wollen oder überhaupt den ÖPNV benutzen. Dieser Eingriff ist massiv und da der Vorteil im Gegenzug nur wenigen zu gute kommt, bestehen gegen die Einführung massive rechtliche Bedenken. Sollte das Ticket rechtlich unzulässig sein, wäre uns eine Einführung verwehrt.
3. In der Studierendenschaft gibt es ein geteiltes Bild zu dem Ticket.
Die Daten des ehemaligen Semestertickets haben gezeigt, dass knapp über die Hälfte der Studierenden der Universität Heidelberg kein ÖPNV-Ticket haben. Dass diese nicht begeistert davon sind, knapp 180 € im Semester zusätzlich zu bezahlen, kann wohl gesagt werden.
Zuletzt hat der StuRa (gewähltes, legislatives Entscheidungsorgan) auch erneut hervorgehoben, dass er die Freiwilligkeit und die Preisstabilität beim Jugendticket sehr schätzt.
Auf der anderen Seite wird natürlich gesehen, dass ab dem Alter von 27 Jahren keine Möglichkeit auf ein vergünstigtes Deutschlandticket besteht sowie bald gar keine Möglichkeit mehr auf ein vergünstigtes Ticket für den ÖPNV.
Die Entscheidung, ob eine Urabstimmung durchgeführt wird, wird der StuRa in nächster Zeit treffen.
Was wird für die über 27 -jährigen getan?
Alle Studierenden, die über 27 Jahre alt sind, werden durch das Land Baden-Württemberg mit der Altersgrenze im Jugendticket momentan diskriminiert. Daher hat der StuRa deren Abschaffung gefordert und wir setzen uns zusammen mit der Landesstudierendenvertretung für die Abschaffung ein. Zudem wird das Thema bei Gesprächen mit der Stadt besprochen.
Bislang haben die Studierenden noch die Möglichkeit das VRN-Anschluss-Semester-Ticket zu erwerben, diese Möglichkeit stellt der VRN bedauerlicherweise aber zum 01.07.2024 ein. Diese Meldung kam für uns auch überraschend, man hatte uns im Januar noch etwas gegenteiliges zugesichert. Eine Chance auf eine Wiederbelegung mit dem VRN wird dabei nicht gesehen, man hat dort deutlich gemacht, dass man sich auf andere Tickets fokussiere. Damit bleibt leider bald nur noch das reguläre Deutschlandticket für diese Studierenden. Wir wünschten uns auch eine andere Situation, die Vorgaben werden leider aber momentan von höheren Ebenen gemacht.
Dieser Beitrag wurde vom Verkehrsreferat der Verfassten Studierendenschaft Heidelberg erstellt.
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