Bibliotheks-HiWis HiWis employed at libraries

Aktuelles, QSM, Unkategorisiert

— English version below —

Liebe Fachschaften,

es gibt eine Neuerung in der praktischen (nicht aber der theoretischen) Vergabe der QSM. Die Aufmerksamkeit des QSM-Referats wurde unlängst auf das Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 30.06.2023 Aktenzeichen 7 AZR 245/20 hingewiesen. Aus diesem geht hervor, dass die Einstellung von Personen in HiWi-Verträge für Bibliotheks- und Verwaltungsaufgaben unzulässig ist. Da die Aufgabe des QSM-Referats auch ist, die Anträge der Fachschaften und Studierenden auf ihre rechtliche Richtigkeit zu prüfen, und diese bei betreffenden Anträgen nicht gegeben ist (das Referat hat keinen Handlungsspielraum), heißt das, dass auch keine HiWis mit regulärer Bibliothekstätigkeit mehr über studentische QSM gezahlt werden können.

Um das betreffende BAG-Urteil zu zitieren:

“Eine Hilfstätigkeit ist nur dann wissenschaftlich iSv. § 6 Satz 1 WissZeitVG, wenn sie dadurch einen konkreten Bezug zu den originären wissenschaftlichen Dienstleistungen aufweist, dass die wissenschaftliche Arbeit in Forschung und Lehre unmittelbar – etwa durch Entlastung von Routinearbeiten – unterstützt wird […]. Zu diesem Aufgabenprofil zählen etwa die wissenschaftliche Arbeit anderer am Lehrstuhl unterstützende Tätigkeiten wie die Korrektur von Klausuren und sonstiger Übungsarbeiten, die Zusammenstellung wissenschaftlicher Materialien oder die sonstige unmittelbare Unterstützung von Hochschullehrern bei deren wissenschaftlicher Arbeit […].”1

Dabei ist zu beachten, dass

“[s]tudentische Hilfstätigkeiten in wissenschaftsunterstützenden Bereichen der Hochschule, die für die organisatorischen Grundlagen zuständig sind, auf denen Wissenschaft überhaupt erst betrieben werden kann […] daher regelmäßig keine „wissenschaftliche“ Hilfstätigkeit iSv. § 6 WissZeitVG dar[stellen]. Mit derartigen Tätigkeiten wird die wissenschaftliche Arbeit anderer regelmäßig nicht unmittelbar unterstützt. Deshalb kann die befristete Beschäftigung Studierender, die vertragsgemäß etwa mit der bloßen Erledigung von Sekretariatsaufgaben, des allgemeinen Bibliothekswesens, des technischen Betriebsdienstes oder von Verwaltungsaufgaben befasst sind, nicht auf § 6 WissZeitVG gestützt werden […].”2

Ich hoffe, dass sich damit die Fragen klären, was erlaubt ist und was nicht – ich werde das aber sowieso auch im Einzelfall nochmal prüfen.

Ein entsprechender Bericht mit Positionierungsantrag für die breiteren (nicht nur QSM involvierenden) Implikationen dieses Richtsspruches wird in der nächsten StuRa-Sitzung folgen.

Liebe Grüße,

Fritz

1 BAG, Urteil vom 30.06.2021, 7 AZR 245/20, Punkt 14, Satz 4-5 (abrufbar unter https://www.bundesarbeitsgericht.de/entscheidung/7-azr-245-20/)
2 ibid. Punkt 15 Satz 1-2

 

—English version—

Dear Fachschaften,

There is a change in the practical (but not the theoretical) way the QSM are distributed. The attention of the QSM-Referat has recently been drawn to the ruling of the Federal Labor Court (Bundesarbeitsgericht, short: BAG) of June 30, 2023 file number 7 AZR 245/20. This ruling states that the hiring of people on HiWi (scientific assistant) contracts for library and administrative tasks is not permitted. As the QSM department is also responsible for checking the legal validity of applications from Fachschaften and students, and this validity is not given for the applications in question (the Referat has no room for maneuver), this means that HiWis with regular library work can no longer be paid via student QSM.

To quote the relevant BAG ruling (note: the English translation is not legally binding!):

“An auxiliary activity is only scientific within the scope of. § 6 sentence 1 WissZeitVG if it has a concrete connection to the original academic services in that it directly supports the academic work in research and teaching – for example by relief by doing routine work […]. This task profile includes, for example, activities that support the academic work of others at the chair, such as correcting exams and other exercises, compiling academic materials or otherwise directly supporting university teachers in their academic work […]. “1

It should be noted that

“[s]tudent support activities in science-supporting areas of the university, which are responsible for the organizational foundations on which science can be carried out in the first place […] are therefore regularly not “scientific” support activities within the scope of § 6 WissZeitVG. Such activities regularly do not directly support the academic work of others. Therefore, the fixed-term employment of students who, according to their contract, are merely involved in secretarial tasks, general library services, technical services or administrative tasks, for example, cannot be based on Section 6 WissZeitVG […]. “2

I hope that this will clarify what is allowed and what is not – but I will also check this again in individual cases anyway.

A corresponding report with a positioning proposal for the broader implications of this ruling (not only involving QSM) will follow at the next StuRa meeting.

Best Wishes,

Fritz

1 BAG, judgment of 30.06.2021, 7 AZR 245/20, point 14, sentences 4-5 (available at https://www.bundesarbeitsgericht.de/entscheidung/7-azr-245-20/)
2 ibid. point 15, sentences 1-2