Heute ist der Weltstudierendentag
Der 17. November ist der Weltstudierendentag – ein Tag, der an die studentischen Proteste von Prag 1939 und Athen 1973 erinnert und uns dazu ermahnt, Unrecht nicht tatenlos zu erdulden, sondern sich ihm mutig entgegenzustellen.
Hier ein paar Infos zu den historischen Hintergründen dieses denkwürdigen Datums (die jeweiligen Links laden zum ausführlichen Weiterlesen ein):
Prag 1939: gegen Nazibarbarei
Am 28. Oktober 1939, dem 21. Jahrestag der Gründung der selbständigen Tschechoslowakei, fanden im damaligen “Protektorat Böhmen und Mähren” Demonstrationen gegen die deutsche Okkupation und für eine unabhängige Tschechoslowakei statt.
In Prag waren vor allem Studierende aktiv. In Zusammenstößen mit der Polizei gab es viele Verletzte. Der Arbeiter Vaclav Sedlacek wurde getötet, der Medizinstudent Jan Opletal tödlich verletzt. Er starb am 11. November. Am Trauerzug für Jan Opletal am 15. November 1939 beteiligten sich Tausende. Sie sangen tschechische Lieder und riefen antideutsche Parolen.
Am 16. November wurden neun „Rädelsführer“ verhaftet und ohne Gerichtsverfahren erschossen. Jüdische Professoren und 1200 Studierende wurden am 17. November im Rahmen der Sonderaktion Prag verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Die meisten von ihnen überlebten und wurden innerhalb von drei Jahren entlassen. Die tschechischen Hochschulen im Protektorat wurden bis Kriegsende geschlossen.
Viele Studierende flohen nach England und trugen mit dazu bei, dass der 17. November im Jahr 1941 vom International Students’ Council zum International Students’ Day ausgerufen wurde.
Athen 1973: für Demokratie
1500 Menschen besetzten am 14. November das Gelände der Technischen Hochschule und riefen über das neu installierte Radio Polytechnion zum Widerstand gegen die griechische Militärjunta auf, die das Land seit 1967 regierte. Bis zum 16.11. hatten sich ungefähr 5000 Menschen auf dem Gelände versammelt. Auch in den umliegenden Straßen versammelten sich viele Menschen.Vorausgegangen waren Anfang 1973 Proteste und Besetzungen an der Rechtsuniversität.
Am 17. November 1973 brachen Panzer das Eisentor zum Polytechnion im Zentrum Athens ein. Die Panzer schlugen den Aufstand am Morgen des 17. November nieder, viele Menschen kamen dabei ums Leben. Die Militärjunta blieb an der Macht, bis sie im Sommer 1974 nach der Besetzung Zyperns durch die Türkei abtrat.
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